neue Weltwärts-Mitstreiterin
„Meine“ Mitfreiwillige Janna nahm im Februar Abschied, ihr Freiwilligendienst war für sechs Monate konzipiert. Während die einen Freiwilligen Ende Februar ins “alte Leben“ starteten, ging ich in den “zweiten Teil“ meines Indienaufenthaltes. Überraschenderweise bekam ich eine neue Weltwärts-“Mitstreiterin“ Anfang März dazu. Svenja war vorher mit einer anderen Freiwilligen im Staat Orissa. Aufgrund der momentan noch anhaltenden Unruhen haben beide im Einvernehmen ihrer Endsendeorganisation beschlossen, ihr Projekt zu verlassen. Die Ermordung des Hindufanatikers Saraswati Lakshmanananda im Staat Orissa, welcher sich unter anderem durch Zwangsbekehrungen dafür einsetzte, dass jeder Inder auch Hindu sein müsse, war Auslöser der Ausschreitungen gegen Christinnen. Jedoch ist auszuschließen, dass die Anschläge durch Christinnen hervorgerufen worden sind, da sich die verbotene kommunistisch-maoistische Partei Indiens bereits zu den Anschlägen bekannte.
Svenja und ihre Mitbewohnerin bekamen dies zu spüren, indem sie zu ihrem eigenen Schutz zum Beispiel nicht mehr das Haus verlassen durften und sich ein wenig wie Gefangene vorkamen. Darüber hinaus hatten beide keine konkrete Aufgabe, was auf Dauer recht langweilig sein kann und so brachen sie nach einem halben Jahr ab. Svenja hat mir viel über Orissa erzählt und betont, dass vieles ganz anders sei als in Tamil Nadu. Auf sie machte Orissa einen ärmlicheren Eindruck und je mehr man in den Norden reisen würde, desto deutlicher würden die sozialen Probleme. Außerdem gibt es in Tamil Nadu kaum Kriminalität, es ist ein ziemlich friedlicher Staat. Dies machte die Entscheidung, die Region zu wechseln, natürlich noch leichter für sie.