indisches Weinachtsfest
Die Weihnachtszeit ist aus meiner Sicht eine sehr stressige und aufregende Zeit. In den Kindergärten werden schon sehr früh Weihnachtslieder einstudiert und das Krippenspiel wird selbstverständlich bis zum „Umfallen“ auswendig gelernt.
Anfang Dezember fegte dann ein heftiger Zyklon über Tamil Nadu, wir hatten fünf Tage keinen Strom und in dieser Zeit lag alles still. Alles ging drunter und drüber und der Regen wollte einfach nicht aufhören. Janna und ich haben diese Zeit in der Zusammenarbeit mit den Kindern intensiv genutzt und einige Aktionen gestartet. Nachdem sich der Sturm beruhigt hatte, ging es wieder in den gewohnten Alltag.
Das Ergebnis der Krippenspiel-Vorbereitungen wird kurz vor Weihnachten auf verschiedenen „functions“ aufgeführt, bei der immer die Managerin, der Pastor und noch andere wichtige Persönlichkeiten, wie der Kirchenvorstand, der nur männlich besetzt ist, anwesend sind. Nach der dritten function war der Ablauf für mich und alle anderen nichts Neues mehr, denn alle Kindergärten, die Schulen und das Heim studieren die gleichen Lieder und das gleiche Krippenspiel ein. In dieser Zeit hatte ich keine wirklichen Weihnachtsfeelings, wie ich sie in meiner Heimat erlebe, denn aufgrund der äußeren so unterschiedlichen Umstände und des Klimas kommt weihnachtliche Besinnlichkeit einfach nicht auf. Was mich an Weihnachten erinnert hat war dann eher der Weihnachtsstress! Janna und ich waren damit beschäftigt für 250 Mädchen, 300 Kinder, ca. 200 ehemalige Schüler des Heims und für ca. 50 Mitarbeitende, Kekse zu backen. Außerdem mussten wir unsere Flöten- und Tanzgruppe auf Vordermann bringen, denn diese sollten selbstverständlich auf den „functions“ ihr Können zeigen.