Drogenkonsum in Indien
Anfangs war ich sehr blauäugig in Bezug auf Drogenmissbrauch. Für mich schienen Drogen sehr verpönt zu sein, aber schaut man genauer hin, ist die Männerschlange am Weinshop abends um 21 Uhr sehr, sehr lang.
Ein weiteres Beispiel, möchte ich Euch nicht vorenthalten, es geschah im November. Zusammen mit zwei anderen Freiwilligen habe ich Lisa besucht, die in einem Projekt in der Nähe von Chennai lebte. Die Organisation liegt in einem Dorf, das mit dem Bus über die nächst größere Stadt Tiruvallur erreichbar ist. Da wir einige Besorgungen machen mussten, gingen wir ein bisschen shoppen. Auf unserem Nachhauseweg erlebte ich das Furchtbarste während meines ganzen Indienaufenthaltes. An einem Imbissstand lag ein dünner, herunterkommender Mann, der gerade am Sterben war. Keiner hat geholfen, alle gingen vorbei und haben ihn nicht beachtet oder wollten ihn nicht beachten. Wir sprachen die herum stehenden Menschen an und versuchten zu erklären, dass dieser Mann Hilfe bräuchte, dass er zu einem Arzt gebracht werden müsse. Die einzige Antwort, die wir bekamen war, dass er betrunken sei und ihm nicht mehr zu helfen sei.
Auf der Bitte nach Wasser für ihn, wurde er mit ein paar Tropfen von der Imbissfrau bespritzt. Der Mann bewegte sich nicht mehr, man sah ihn nur noch schwach atmen. Es war schrecklich ihn in diesem Zustand mit Fliegen im Mund und so abgemagert zu sehen. Keiner sah sich verpflichtet, zu helfen. Auch wir waren hilflos, keiner wollte uns verstehen und die Wahrscheinlichkeit, dass er von einem Arzt behandelt worden wäre, war sehr gering. Ohne was bewegt zu haben, ohne geholfen zu haben, gingen wir enttäuscht davon und mussten den Mann alleine zurück lassen.
Projekte wie die Peace Foundation oder die Anti-Suizid-Gruppe sind wichtige Schritte, um Ereignisse wie dieses zu vermeiden und um die Entwicklung Indiens positiv zu fördern.