andere Hilfsorganisationen und die Arbeit derer
Je länger ich in unserem Projekt lebe, desto mehr konnte ich hinter die Kulissen schauen. Dazu gehört unter anderem die ganze Verwaltungsarbeit oder die Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe und privaten Unterstützern. Mir war lange nicht bewusst, wie viel Arbeit hinter all dem steckt und was die Mitarbeitenden hier leisten, um das Projekt sinnvoll zu gestalten.
Hinzu kommt, dass es selbst in Mayiladuthurai andere Hilfsorganisationen gibt, die qualifiziert arbeiten. Zum Beispiel die Peace Foundation, die Selbst-Hilfe-Gruppen anbietet und sich auch mit der Probelematik Alkoholismus auseinander setzt. An einem Vormittag bekamen wir im Anbumalar-Kindergarten Besuch von einer indischen Frau, die auf den Seychellen aufwuchs und seit ein paar Monaten ein Anti-Suizid-Projekt für Frauen, besonders aus den ärmlicheren Gebieten, anbietet. In meinen Augen war ihr Ansatz zur Verhinderung von Suizid-Fällen sehr interessant und ich bewundere diese Arbeit. Es gibt schätzungsweise in jeder Straße, besonders in den sozial schwachen Gegenden, einen Selbstmordversuch einer Frau. Der Grund dafür sind oft die Ehemänner, die die Frauen unterdrücken, sie schlagen oder sie einfach im Stich lassen.
Wie schon erwähnt, werden in Indien viele Probleme nicht offen angesprochen. Oft sind die Frauen so wütend und so verzweifelt, dass sie nur noch den einen Ausweg sehen. In dem Projekt werden die Frauen aufgefangen und haben Raum, ihre angestaute Wut los zulassen, Ein erster Schritt kann reden sein, aber gegen einen Gegenstand zu boxen, wirkt wie ein Wunder, um alle Wut und alle Ärgernisse los zu werden. Die Institution bietet Informationstage an, die sich unter anderem mit diesen Themen befassen.